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Das Vorstellungsgespräch
Gute Vorbereitung und Selbstpräsentation sind Standard

Trotz aller Innovationen und Technologien, die den Prozess der Arbeitssuche in den letzten Jahren revolutioniert haben, hat sich eines nie geändert: In nahezu jedem Vorstellungsgespräch nimmt Ihr:e Gesprächspartner:in Ihre Bewerbungsunterlagen zur Hand, blättert schnell sowohl über das Deckblatt Ihrer Bewerbung als auch über das Anschreiben, gelangt zum Lebenslauf und fordert Sie anschließend auf, sich zu präsentieren. „Stellen Sie mir doch bitte mal Ihren Lebenslauf vor und beschreiben Sie mir, was Sie in Ihren bisherigen Jobs gemacht haben“, lautet die Bitte oft. Aus diesem Grund ist die Vorbereitung für Ihr Bewerbungsgespräch enorm wichtig, um im Vorstellungsgespräch zu überzeugen.

Storytelling im Vorstellungsgespräch

Eine Möglichkeit, die Sie für Ihre Selbstpräsentation im Vorstellungsgespräch nutzen können, um zu überzeugen, ist das Storytelling. Beim Storytelling geht es darum, im Vorstellungsgespräch eine Geschichte zu erzählen, also die Fakten Ihres Lebenslaufs vorzustellen und dabei einem roten Faden zu folgen. Das wirkt lebendig und interessant und Sie können sich im Interview beim Bewerbungsgespräch von Ihrer persönlichen Seite zeigen. Weder Arbeitgebende noch Personaldienstleister wollen von ihren Bewerbenden im Jobinterview hören, dass sich alles “einfach so ergeben habe”. Sie wollen mehr erfahren.

Nennen Sie beim Storytelling Ihres Lebenslaufs Beispiele aus Ihrem Arbeitsleben, die für die jeweilige Branche, Firma und Position relevant sind. Zudem können Sie darlegen, weshalb Sie aufgrund Ihres derzeitigen Jobs die perfekte Besetzung für die Stelle sind und warum Sie wechseln wollen. Mit anderen Worten: Sie haben viel zu erzählen, was für die ausgeschriebene Arbeitsstelle signifikant ist, und können die Personalverantwortlichen im Idealfall im Vorstellungsgespräch überzeugen.

Wenn Sie im Jobinterview Ihre berufliche Laufbahn beschreiben, lautet ein häufig verwendeter Begriff USP (Unique Selling Proposition) oder auch Alleinstellungsmerkmal. Basierend auf Ihren persönlichen Stärken, Qualifikationen und Erfahrungen sowie Ihrem Wert ist Ihr USP ausschlaggebend für Ihren Erfolg auf dem Stellenmarkt. Ihr USP entscheidet also, ob Entscheidende Sie unter all den anderen Bewerbenden für das Jobangebot auswählen.

Storytelling: Lebenslauf vorstellen

Es empfiehlt sich, den Lebenslauf im Interview zeitlich chronologisch durchzugehen. Halten Sie sich an dieses Muster, erzählen Sie in Ihrer Selbstpräsentation eine zusammenhängende und positive Entwicklungsgeschichte. In den meisten Fällen bedeutet das, mit der letzten Ausbildungsstätte, also z. B. der Hochschule, zu beginnen und dann über alle Stellen in Ihrem Lebenslauf bis zum heutigen Tag zu gelangen. Es lohnt sich, Ihre Selbstpräsentation in Ihrer Bewerbungsgespräch-Vorbereitung zu üben. Fragen Sie hierfür Freund:innen oder Familie, ob Sie sich die Präsentation Ihres Lebenslaufs anhören und Ihnen anschließend Feedback geben. Achten Sie dabei auch auf Ihre Körpersprache und lassen Sie sich hierzu ein Feedback geben.

Fassen Sie sich kurz, wenn Sie bei Ihrer Selbstpräsentation von all Ihren Erfahrungen berichten. Insbesondere dann, wenn es sich um berufliche Stationen handelt, die schon lange zurückliegen oder die nur von kurzer Dauer waren. Erklären Sie, wie eine Stelle zur nächsten geführt hat. So kommen Sie irgendwann automatisch zur aktuellen Situation. Im folgenden Abschnitt erklären wir Ihnen, wie Sie in Ihrer Vorbereitung zum Bewerbungsgespräch konkret vorgehen können, um Ihren Storytelling-Lebenslauf zu erarbeiten.

Setzen Sie sich mit Ihrer Geschichte auseinander

Falls Sie über Ihre Geschichte noch nicht nachgedacht haben, überlegen Sie sich zuerst, welche Fähigkeiten Sie haben. Gehen Sie dabei nach dem folgenden Muster vor:

Kolleg:innen fragen

Fragen Sie aktuelle und ehemalige Mitarbeitende, welche Begabungen sie an Ihnen schätzen. Überlegen Sie, was Sie gut können und worauf Sie stolz sind.

Finden Sie Beispiele

Untermauern Sie Ihre Stärken mit Beispielen. Eine einfache Möglichkeit dafür wäre, herauszufinden, wie viele Kosten Ihr Unternehmen durch Sie sparen konnte. Sollte das in Ihrer aktuellen Position nicht möglich sein, nennen Sie belegbare Beispiele dafür, wie Sie Ihre Fähigkeiten erfolgreich angewendet oder Innovationen eingeführt haben. Überlegen Sie sich mehrere Beispiele – im Idealfall mindestens ein Beispiel pro Fähigkeit, Erfahrung, Verantwortungsbereich und jede andere Kompetenz, mit der Sie sich hervortun, um im Bewerbungsgespräch zu überzeugen.

 

Welche Arbeit können Sie, die kein anderer kann?

Denken Sie an Ihre aktuelle Arbeit. Gibt es etwas, das nur Sie können und kein anderer an Ihrem jetzigen Arbeitsplatz?

Blättern Sie durch ehemalige Bewerbungsunterlagen

Schauen Sie in Ihren alten Bewerbungsunterlagen nach und springen Sie zu den Leistungsbeurteilungen. Welche Ihrer Fähigkeiten wurden darin gelobt? Lesen Sie außerdem Ihre alten Bewerbungsschreiben durch. In den Anschreiben von damals finden Sie hin und wieder bereits ausformulierte Gedanken, die Sie längst wieder vergessen haben und die Sie für das Jobinterview vielleicht nutzen können, um die Verantwortlichen beim Vorstellungsgespräch zu überzeugen.

 

Welche Jobs können Sie besonders gut?

Gehen Sie jeden früheren Job durch. Welche Aufgaben und Zuständigkeiten hatten Sie? Identifizieren Sie auch hier Bereiche, in denen Sie besonders gut sind und die Ihnen Spaß gemacht haben.

Vor dem Vorstellungsgespräch das Stellenangebot analysieren

Einige Teile Ihrer Ausbildung und Berufserfahrung sind relevanter für die Stelle, auf die Sie sich bewerben, als andere. Deshalb ist es wichtig, bei Ihrer Vorbereitung zum Bewerbungsgespräch die Ausbildungsteile und beruflichen Erfahrungen zu markieren, die zum Stellenangebot passen. Was unmarkiert bleibt, erfordert weniger Aufmerksamkeit.

Ein Beispiel: Sie haben an der Universität drei Jahre lang Informatik studiert und seitdem ein Jahr lang als Trainee im Vertrieb gearbeitet. Anschließend waren Sie zwei Jahre lang als Vertriebsmitarbeitender tätig und wechselten danach in ein neues Unternehmen in das Key Account Management. Jetzt bewerben Sie sich auf eine Stelle als Leitung im Vertrieb. In diesem Fall sollten Sie mehr Zeit einplanen, um über Ihre Erfahrung im Key Account zu berichten. Das bedeutet aber nicht, dass Sie die anderen Teile Ihres Werdegangs vollständig unter den Tisch fallen lassen sollen.

Teile Ihres Lebenslaufs, die Sie nur anreißen sollten

Die Berufserfahrungen, die für die angestrebte Stelle nicht oder zumindest weniger relevant sind, im oben genannten Beispiel also die Zeit als Trainee, müssen Sie trotzdem in Ihrer Selbstpräsentation kurz ansprechen. Wenn Sie diese Abschnitte in Ihrem Berufsleben einfach ignorieren, könnte das dahingehend missverstanden werden, dass Sie versuchen, etwas zu verheimlichen. Geben Sie deshalb einen kurzen Überblick über die jeweilige Stelle und darüber, wie Sie zu dieser gekommen sind. Etwa so:

„Nachdem ich mein Informatikstudium erfolgreich abgeschlossen hatte, wusste ich nicht genau, in welche Richtung es gehen sollte. Deshalb richtete ich bei der Stellensuche in Jobbörsen meinen Fokus auf einen Job, bei dem ich breite Erfahrungen sammeln und Querschnittskompetenzen erwerben konnte. Außerdem hatte ich gerne mit Menschen zu tun. Nach mehreren erfolglosen Suchen in diversen Jobportalen unterbreitete mir eine Personalberatung ein Jobangebot als Trainee im Vertrieb – das erschien mir für den Einstieg sinnvoll und alles nahm seinen Lauf.“

Berufserfahrungen, die Sie hervorheben sollten

Wenn Sie einen Teil Ihres Lebenslaufs in Ihrer Selbstpräsentation im Vorstellungsgespräch besonders betonen möchten, skizzieren Sie sowohl die Stelle als auch die Verantwortungsbereiche, die zu der Position passen, auf die Sie sich bewerben. Im oben genannten Fall ist das die Erfahrung im Key Account Management. Sie müssen hier nicht in allen Einzelheiten von Ihren Fähigkeiten und Erfolgen berichten, da dafür während des restlichen Gesprächs noch ausreichend Zeit bleibt, insbesondere wenn Sie kompetenzbasierte Fragen beantworten sollen. Darüber hinaus liegt dem Unternehmen höchstwahrscheinlich auch noch Ihre Bewerbungsmappe mit aussagekräftigen Informationen vor. Stellen Sie deshalb in Ihrer Selbstpräsentation im Bewerbungsgespräch lediglich dar, wie Sie zu der Stelle gekommen sind, welche Aufgaben Sie dort mit Bezug zur Stellenausschreibung erfüllt haben und weshalb Sie sich entschieden haben, den nächsten Schritt zu gehen.

Lücken im Lebenslauf erklären

Achten Sie bei Ihrer Bewerbungsgespräch-Vorbereitung auch darauf, etwaige Lücken in Ihrem Lebenslauf zu erklären. Auch hier müssen Sie nicht ins Detail gehen, aber wenn Ihr Lebenslauf eine Beschäftigungslücke von drei Monaten oder länger aufweist, sollten Sie zumindest erläutern können, was Sie während dieser Zeit gemacht haben. Pausen in Ihrer Karriere sind in Ordnung, sofern Sie darlegen können, wie Sie sich in dieser Zeit beschäftigt haben, egal ob Sie studiert haben, familiäre Verpflichtungen hatten oder auf Reisen waren. So könnten Sie dies beispielsweise in Ihrem Lebenslauf als Storytelling schildern:

„Zwischen meinen Beschäftigungen bei X und Y war ich auf Reisen, um meine kulturellen Erfahrungen auszubauen und selbständiger zu werden. Deshalb war ich drei Monate lang mit dem Rucksack in Südostasien unterwegs.“

Das Bewerbungsgespräch scheitert häufig an einer schlechten Antwort

Die Tatsache, dass die Frage nach dem Lebenslauf in Vorstellungsgesprächen eigentlich immer gestellt wird, bedeutet nicht, dass sie in der Regel besonders gut beantwortet wird. Ganz im Gegenteil: Da viele das Gefühl haben, dass es sich hierbei um die am einfachsten zu beantwortende Frage handelt („Da kenne ich mich aus, schließlich war ich dabei!“), wird sie in der Vorbereitung häufig übersehen. Es ist aber enorm wichtig, diese Hausaufgabe zu machen – planen Sie, worauf Sie den Schwerpunkt in Ihrer Selbstpräsentation im Vorstellungsgespräch legen und wie Sie diesen veranschaulichen wollen. Passen Sie Stil und Fokus dem Unternehmen und der Stelle an, auf die Sie sich bewerben, um im Vorstellungsgespräch zu überzeugen.

Die Antwort auf diese Standardfrage kann darüber entscheiden, ob Sie holprig oder brillant in Ihre Selbstpräsentation starten. Gelingt der Einstieg nicht, kann der durch ein gutes Bewerbungsschreiben gewonnene positive Eindruck schnell verblassen. Wenn Sie sich vorab überlegen, wie Sie Ihre Geschichte erzählen und welche Teile Sie besonders herausstellen wollen, liefern Sie Ihrem Gegenüber einen kurzen, zusammenhängenden Überblick über Ihren persönlichen und beruflichen Hintergrund und legen eine gute Grundlage für den Rest des Vorstellungsgesprächs.

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